Bereits am 6. März machten sich insgesamt 37 Kinder und Jugendliche auf den Weg, um Müllecken am Trockenen Kamp zu säubern. Innerhalb von eineinhalb Stunden kamen fünf prall gefüllte Schuttsäcke zusammen. Dabei reinigt das Team des Jugendtreffs jedes Jahr solche Stellen im Stadtteil, an denen sich die jungen Menschen auch vorwiegend aufhalten: Rund um den Kinder- und Jugendtreff, die Ladenzeile und den Spielplatz. Das alles sind Orte, zu denen die jungen Menschen einen Bezug haben und durch das Müllsammeln angeregt werden, sie in Zukunft sauberer zu halten. „Neben viel Lob von Anwohnern haben sich gelegentlich auch schon Passanten spontan an unserer Aktion beteiligt. Das zeigt auch, welche Vorbildfunktion der Hildesheimer Frühjahrsputz haben kann“, sagt Oliver Rösner vom Kinder- und Jugendtreff.
Seit 2003 mit dabei
Der Kinder- und Jugendtreff Neuhof ist in diesem Jahr bereits zum 21. Mal beim Hildesheimer Frühjahrsputz dabei, denn schon fast von Anfang an hat sich die Einrichtung an der stadtweiten Aktion beteiligt. Dabei gab es immer wieder „kuriose“ Funde. Eine Margarinedose mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum von 1979 gehörte beispielsweise zu einer außergewöhnlichen Entdeckung im ersten Beteiligungsjahr 2003 und machte klar, wie lange sich Plastikmüll in der Umwelt halten kann.
Ein ganzer Auspuff, Autoreifen, Toaster, Fahrräder, Radios, kaputtes Kinderspielzeug, alte Kleidung und Schuhe, viele Glas- und Kunststoffflaschen, Zeitungen und vieles mehr zogen die fleißigen Helfer bei mancher Müllsammel-Aktion in den letzten Jahren aus den Büschen. Und immer wieder Überbleibsel vom Silvesterfeuerwerk, wie z.B. Böller- und Raketenreste sind auch dieses Jahr wieder fast überall zu finden.
Vorsichtig zu sein ist beim Sammeln das oberste Gebot. Es gibt klare Regeln, die von allen Kindern und Jugendlichen eingehalten werden müssen. Glas und Glasscherben dürfen nur von den erwachsenen Begleitern angefasst werden. Die Helfer*innen tragen Handschuhe, die der Jugendtreff bereitstellt. Und nach getaner Arbeit gibt es Getränke und Hot Dogs für alle. Auch diese Snackpause danach hat seit 2003 Tradition.
Das sagen die Helfer*innen
„Das gehört hier nicht hin. Hier ist überall Müll“, stellt der 6jährige Jona auf der Tour fest, als die Gruppe einen riesigen Berg Müll hinter dem Kinderspielplatz entdeckt. „Wer macht so etwas?“, fragt die 17jährige Amy die Teamer*innen. „Richtig eklig finde ich die vielen Haufen von Hunden überall“, sagt Erik (9). Die 8jährige Nikita formuliert sehr zutreffend bei der Aktion: „Was wir hier machen, ist gut. Wir wollen die Welt nicht krank machen.“
Die Natur nicht noch mehr durch Umweltverschmutzung zu belasten, aufzuzeigen, was man jeden Tag dafür tun kann, darum geht es bei der Projektwoche im Kinder- und Jugendtreff. „Es ist wichtig, junge Menschen und deren Familien auf das Thema Umweltschutz aufmerksam zu machen und ihnen auf verschiedene Arten zu zeigen, was ein Beitrag dazu sein kann“, sagt Oliver Rösner. Aus diesem Grund fand in der Woche vom 4. bis 8. März in der Jugendeinrichtung nicht nur die Müllsammel-Aktion statt, sondern auch eine Projektwoche zum Thema Umweltschutz.
Was kann ich tun, um selber Müll zu vermeiden?
Wie trenne ich Müll richtig? Was gehört in welche Tonne?
Wie schädlich ist gerade Kunststoffmüll für die Natur?
Diese und weitere Fragen sowie die Antworten darauf waren Inhalt der Projektwoche.
Mehr Angebote zu diesem wichtigen Thema sind in Planung und sollen über das Jahr verteilt im Kinder- und Jugendtreff stattfinden.